Südring (DB)

 

Beim viergleisigen Ausbau des Südrings ist zwischen der von der DB 2001 und der von der Vieregg-Rössler GmbH in 2008 vorgeschlagenen Lösung zu unterscheiden.

Die ursprünglich von der DB in 2001 vorgelegte Alternative "Südring" sieht einen viergleisig ausgebauten Linienbetrieb vor. Demzufolge werden nördlich der bestehenden Gleise zwei separate Gleise für die S-Bahn verlegt. Damit würden sich die viel zitierten Eigentumsprobleme in der Reifenstuelstrasse und am IHK-Gebäude ergeben, die seither als Hauptargument gegen den Südring gebraucht werden. Als Kosten wurde in 2001 für beide Alternativen ein Betrag von 500 Mio.€ genannt. Davon sollte ein großer Teil der Südring-Kosten für den ohnedies nötigen Umbau des Ostbahnhofs aufgewendet werden.

Die Empfehlungen der DB wurden vom Planungsreferat der Stadt München übernommen und führten zu einer offiziellen Argumentation gegen den Südring die bis heute andauert, obwohl die Fakten längst widerlegt sind:

Die Konzepte "Teilausbau Südring" und die Untersuchung der Vieregg-Rössler GmbH (siehe "Die besseren Lösungen") beweisen, dass ein Ausbau des Südrings für die 2.Stammstrecke auf dem bestehenden Bahngelände möglich ist, selbst wenn - was gar nicht unbedingt erforderlich wäre - die Strecke auch östlich der Isar  auf vier Gleise erweitert werden würde. Das Argument der "gravierenden Eigentumseingriffe" ist damit widerlegt!

Die Kosten für den Tunnel von ursprünglich 500 Mio.€ haben sich inzwischen vervierfacht. Die Kosten für den (intelligenten) Vollausbau Südring betragen nach neuen Schätzungen hingegen 400 Mio. anstatt 500 Mio.€. 

Der Vollausbau des Südrings, so wie in der ursprünglichen Planung der Bahn und der LH München vorgesehen, könnte als zweite Realisierungsstufe erfolgen. Die Strecke zwischen Isar und Ostbahnhof würde dann  4-gleisig ausgebaut, um die Kapazität der Südumfahrung weiter zu erhöhen (z.B. für einen 5-Minuten-Takt!).

Am 16.Nov.2009 wurde von der Staatsregierung das Gutachten zum Südring vorgelegt. Demnach sollen die Kosten für den Vollausbau nun bei 1,3 Mrd. Euro liegen.  Das überrascht viele Experten und manche Politiker vermuten ein "getürktes Gutachten". [siehe "Der Streit um die richtige Lösung"]